Casa Serodine

9. April - 8. Mai 2022

Connected in Art
120 Jahre SGBK

Die Schweizer Gesellschaft Bildender Künstlerinnen feiert dieses Jahr ihr 120jähriges Bestehen. 1902 schlossen sich fortschrittliche Künstlerinnen zur Künstlerinnengemeinschaft GSMBK zusammen, um in der patriarchal geprägten Gesellschaft dafür zu kämpfen als Kunstschaffende wahrgenommen zu werden. Die Schweizerische Vereinigung entwickelte sich mit den Jahren zu einem anerkannten Berufsverband - heute SGBK - und aktuell setzen sich ca. 200 professionelle Künstlerinnen für die noch immer so wichtige Förderung und gute Vernetzung ein.

Zum Jubiläumsjahr luden die beiden Gemeinden Ascona und Locarno die gesamtschweizerische SGBK ein, ihre zum 50. Jubiläum des Stimm- und Wahlrechts der Frauen im Bundeshaus präsentierte künstlerische Intervention "žSpazio alle Donne" nun auch im Tessin zu zeigen. Gleichzeitig wird die von der Zürcher Sektion der SGBK zu diesem Jubiläumsjahr geschaffenen Ausstellung "žConnected in Art" in der Casa Serodine eröffnet.

Ich bedanke mich herzlich bei Mara Folini, Direktorin der Musei Comunali d"˜Arte di Ascona und bei Natascia Valenta für die Unterstützung dieser beiden Projekte und die Vermittlung der Ausstellungsorte "žCasa Serodine" in Ascona und Castelllo Visconteo sowie Casorella in Locarno.

Es freut uns besonders mit der Ausstellung "žConnected in Art," die Verbundenheit zwischen Deutschschweiz und Tessin zu beleben, denn unser Wunsch ist ein intensiver Austausch zwischen Kunstschaffenden - dies nicht nur national sondern auch international.

Im kommenden Jahr wird die rumänische Stadt Timisoara "žKulturhauptstadt" sein, und wir freuen uns dort, in der Galerie Helios, ab Juni die Werkschau "žConnected in Art" zeigen zu können. Auch ist es uns ein Anliegen rumänische Künstlerinnen in der Schweiz zu präsentieren.

Kunst lebt vom Gesehen werden, lebt auch von der Wahrnehmung und Anerkennung eines engagierten Publikums. Sie kann das Auge für Wesentliches schulen - gerade in unserer Zeit, die neue Fragen aufwirft und die für viele Menschen eine schwierige "žWendezeit" bedeutet.

Mirela Vernier
SGBK Präsidentin Zürichz

sgbk.ch

Vernissage

Freitag, den 8. April, um 18.00 Uhr

Plakat

Sitz

Casa Serodine, Piazza San Pietro, Ascona

Öffnungszeiten

Donnerstag - Sonntag
14:00 - 18:00

Eintritt

Freier Eintritt

Mit der Unterstützung von

Comune di Ascona

SGBK Gertrud Schlatter & Maly Blumer Fonds

Künstler

Caroline Fuss

ist in Paris geboren und aufgewachsen, seit dem Jahr 2000 lebt sie in Zürich. In ihrer Kindheit und Jugend liebte sie es, mit Materialien und Gegenständen, die sie im elterlichen Garten und in der Werkstatt ihres Vaters fand, zu spielen und sie zu verarbeiten. Heute lässt sie sich vor allem von Materialien, Gegenständen, Utensilien aus Plastik, Pappe, Textil usw. inspirieren, die für unseren Alltag von Bedeutung sind, die wir aber gar nicht mehr richtig wahrnehmen, weil sie uns als banal, nicht schön, uninteressant für unser Leben erscheinen. Caroline Fuss' Interesse und die Arbeit an und mit solchen Objekten und Materialien sind ein soziologischer und psychologischer Ansatz, sich als Mensch und Künstlerin zu positionieren; im bildnerischen Prozess versucht sie, ihre Gefühle, Analysen, Projektionen in Bezug auf die Gesellschaft darzustellen.

Annemarie Graf

lebt und arbeitet in Frauenfeld/TG.
Ihre Passion ist das genaue Hinsehen in der Natur. Formen, Farben Lichtreflexe und Gegensätze sucht sie als Inspiration für ihre Bilder. Fündig wird sie auf Reisen, aber auch zu Hause und in der nahen Umgebung. Das Entdeckte nach eigenem Gusto abstrakt umzusetzen in ihre Malsprache ist der Grundstein ihrer Idee und Passion. Sie malt mit Acryl, Bitumen, Kreide, Kohle und verwendet auch Papiere für die unzähligen Schichten, welche ihre Bilder aufweisen, dies am liebsten grossformatig in blau/grün Tönen.

Carine Hayoz

ist Architektin und Künstlerin aus Bern und malt mit viel Leidenschaft Acrylbilder auf Leinwand. Jedes Bild ist eine Symphonie urbaner Räume. Auch da, wo der Blick auf das freie Land oder eine Wasserfläche geht, ist die Silhouette der Stadt nicht fern. Vertikal ragen die Bauten in den Himmel, als frei abstrahierte Pinselbahnen auf die Leinwand gesetzt.
Der Raum und das Miteinander der Figuren sind die tragenden Elemente ihrer Werke. Darin ist das ganze Spektrum von Nähe und Distanz enthalten. In der modernen Architektur wirken die Beziehungen der Figuren als Gegenkräfte. Sie sind ein Moment des Unberechenbaren. Doch auch das Urbane selbst ist in der Malerei von Carine Hayoz eine positive Kraft. Die Grossstadt ist ein Ort der Inspiration und Toleranz. Im Spiegel ihrer Räume und Rhythmen zeigt sich das Leben in seiner kreativen Fülle.

Claire Linder

"žStruktur als Wahrnehmung" betitelt die in Südafrika geborene Künstlerin Claire Linder ihre aktuellen Bilder.
"žStrukturelle Elemente im Leben sind sowohl auferlegt als auch eine Wahl, präzise wie auch ungenau, klar erkennbar wie auch unbeachtet oder ignoriert; unbemerkt finden sie Aufnahme in das "žSystem". Wahrnehmung hilft beim Aufbau von Strukturen, dient aber auch dazu, die Sichtweise einzuschränken - durch selektives Interesse und die Annahme, dass das, was zuvor wahr gewesen ist, auch jetzt wahr sein muss.
Meine Arbeit unternimmt den Versuch, die Collage des Lebens zu erforschen, mit all seinen vermeintlichen Unentbehrlichkeiten, den Trivialitäten und den selbst oder gesellschaftlich auferlegten Strukturen."

Margaret Marquardt

Verletzlichkeit, Veränderung und Vergänglichkeit sind Themen, welche sich wie ein roter Faden durch das Werk der Künstlerin Margaret Marquardt ziehen. Sie arbeitet meistens seriell und mit einer reduzierten Farbpalette.
Bei ihren Arbeiten der Werkserie "žOvid" sind hauchdünne Papiere neben- und übereinander geklebt. Schemenhaft lassen sich je nach Papierdichte die darunterliegenden Farben erahnen. Wie ein Netz aus Membranen überziehen die Collagen die Arbeiten und vermitteln Fragilität und Zartheit. Sie versinnbildlichen die Vergangenheit und die Gegenwart und suggerieren weitere Veränderungen in die Zukunft.

Monica von Rosen Nestler

wurde im Tessin bekannt, als sie ihr Buch "Grand Hotel Brissago 1906-1989" veröffentlichte und mehrere Einzel- und Gruppenausstellungen veranstaltete. International stellte sie ab 1980 vor allem ihre Polaroid-Fotos und großformatigen, oft fotografisch-malerischen Arbeiten in Museen, Kunstmessen und Galerien aus. Mehrere Publikationen dokumentieren ihre Arbeit.

Sandra Schawalder

"Meine Gedanken geben die Form, meine Inspiration den Pinselstrich und meine Leidenschaft die Farbe" beschreibt die Künstlerin Sandra Schawalder ihre Arbeitsweise.
"žLichtblicke" nennt sie drei ihrer Bilder dieser Ausstellung. Eine erfreuliche Aussicht und Hoffnung während einem Zustand der Trauer, der Trostlosigkeit will sie mit dieser aktuellen Arbeit vermitteln, will verlorene Orientierung, Zuversicht sowie Mut, ja Freude und Kraft durch Kunst wieder beleben. "žDie Seele kann durch Leichtigkeit viel leichter ins Herz rutschen und sich dort verankern", so die Künstlerin zu ihrem inspirierenden Wunschbild der Zukunft.

Sonja Schmid

Zahlreiche Studienaufenthalte und Ausstellungen - unter anderem in Barcelona, Ferrara, Verona, Moskau und Kapstadt - haben den Stil von Sonja Schmid geprägt und mit aussergewöhnlichen Projekten wie «Garten-City» der Stadt Zürich erzielte sie große Aufmerksamkeit.
Seit über 30 Jahren skizziert, malt und reflektiert Sonja Schmid auf Leinwand, Papier und Holz. Sie beherrscht verschiedenste Techniken und entwickelt ihren Stil mit ihrer Experimentierfreudigkeit stetig weiter. Ganz wichtig sind ihr nebst den Farben die Formen. Es reicht ihr nicht, den Zufall spielen zu lassen, sondern sie geht ganz gezielt - gerade in der Abstraktion - den eigenen Formen nach.

Friederike Vesely

Mit dem Pinsel erforscht Friederike Vesely den Körper, spürt die Energie, zeichnet in Linien die Bewegung, ist im direkten Kontakt und erlebt Augenblicke des Staunens.
Ihre experimentellen Körperbilder sind Ausdruck leidenschaftlicher Bewegung in Form und Farbe. Der Körper, der nichts vergisst, nichts verbirgt, ist Medium ihrer Emotionen, und Erinnerung - ist künstlerische Imagination.

Werke

Caroline Fuss | Plastic-Bag 03 | 2019 | Öl auf Leinwand | 60 x 80 cm

Annemarie Graf | What a time! | 2022 | Acryl, Collage, Erde, Asche auf Leinwand | 100 x 110 cm

Carine Hayoz | Lady Rose on city walk | 2022 | Acryl auf Leinwand | 80 x 80 cm

Claire Linder | Structure as Perception 2 | 2021 | Öl auf Leinwand | 100 x 140 cm

Margaret Marquardt | Serie OVID | Mischtechnik Collagiert | 150 x 150 cm

Monica von Rosen Nestler | Ohne Titel | 2022 | Fine Art Printing on Canvas | 135 x 100 cm

Sandra Schawalder | Lichtblicke 400 | 2019 | Acryl mit Sand auf Leinwand | 100 x 120 cm

Sonja Schmid | Wege gehen | 2022 | Acryl, Tusche, Grafit auf Papier | 90 x 130 cm

Friederike Vesely | Schmerz | Mischtechnik auf Leinwand | 70 x 100 cm

Veranstaltungen

Apéro SGBK

Samstag, den 9. April 2022, um 16.00 Uhr, Casa Serodine, Piazza San Pietro, Ascona

Apéro der Schweizerischen Gesellschaft bildender Künstlerinnen (SGBK), anlässlich der Ausstellung Connected in Art.

Finissage

Sonntag, den 8. Mai 2022, um 16.00 Uhr, Casa Serodine, Piazza San Pietro, Ascona

Finissage der Ausstellung Connected in Art.